Wir bremsen nicht für Babys!

Ein Workshop zu Vereinbarkeit von Elternschaft und Künstler_insein. Auf Basis der Erfahrungen von Baby Success Club, Kunst & Kind sowie aller anwesenden Teilnehmer_innen. Mit Inputs von Iris Christine Aue, Terri Frühling, Wolfgang Fuchs und Hansel Sato.

Mittwoch, 10. Juni 2015, 10 bis 13:30 Uhr
Atelierhaus Salzamt, Obere Donaulände 15, 4020 Linz

Vom Wickeltisch zur Vernissage. Warum sind die interessanten Termine eigentlich immer abends? Ein spannendes Projekt in Rom, aber mitten im Schuljahr? Eine Residency in New York ohne Kinderzimmer? Kann ich mir überhaupt ein Kind „erlauben“ ohne auf dem künstlerischen Abstellgleis zu landen oder am Hungertuch zu nagen? Klar, geht doch! Geht doch? Wie geht sich das alles finanziell und zeitlich aus? Wo ist Unterstützung möglich? Und welche unterschiedlichen Erfahrungen machen Künstler und Künstlerinnen? 

Seit Herbst 2013 erprobt eine Gruppe frischgebackener Mamas und Papas in Linz – allesamt Künstler_innen – Formen solidarischer Zusammenarbeit, um Kunst und Kind gut unter einen Hut zu bringen: der Baby Success Club. Etwa zeitgleich startete die IG BILDENDE KUNST in Wien die Workshopserie „Wir werden die Kunst schon schaukeln!“, um eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen von Elternschaft und Künstler_insein zu initiieren.  

Eines ist klar: Kunst, Kind(er) und Einkommen sind umfassende Herausforderungen. Ebenso vielfältig und unterschiedlich sind auch Erfahrungen und Alltagsmanagement. Ausgangspunkt des Baby Success Club in Linz ist beispielsweise ein Rotationsprinzip bei der Kinderbetreuung. Ziel ist die gegenseitige Förderung, um durch Austausch und Vernetzung weiterhin aktiv am Kunst- und Kulturleben teilzunehmen: die zeitlichen Ressourcenkonflikte reduzieren, Fachdiskussionen führen, sich gegenseitig künstlerisch inspirieren. In Wien wiederum konnten in Workshopdiskussionen, Künstler_innengesprächen und Vernetzungstreffen Beispiele guter Praxis zusammengetragen werden. Wünsche und Forderungen hatten dabei ebenso Platz, wie praktische Tipps zum (künstlerischen) Alltag oder der Austausch über aktuelle Ausschreibungen, Reisepläne, Jobs, Kindergartenplätze, Ateliersuche etc.

Wir laden euch ein, beim kommenden Workshop eure Erfahrungen, Kommentare und Fragen einzubringen! 

Mit kurzen thematischen Inputs wollen wir Diskussionsimpulse setzen und damit auch auf dem bisher zusammengetragenen KnowHow aufbauen. Im ersten Teil des Workshops stellen wir – nach einer Kennenlernrunde – die beiden Initiativen aus Linz und Wien vor, gefolgt von einem Blick darauf wie Künstler_innen ihre Elternschaft in ihre künstlerische Arbeit einflechten. Nach einer Pause stehen Inputs und Diskussionen rund um Mobilität und Vernetzung auf dem Programm.

Selbstorganisierung und solidarische Unterstützung

Kunst in der Babykarenz und danach muss sich nicht darauf beschränken, eine gute Mutter oder ein guter Vater zu sein. Es kann auch Zeit geschaffen werden, um sich weiterhin aktiv kreativen Prozessen zu widmen. Dazu muss das Baby nicht zwingend außen vor gelassen werden. Ein Blick auf die Erfahrungen des Baby Success Club (Linz).

Input von Terri Frühling (bildende Künstlerin, Baby Success Club) und Wolfgang Fuchs (Klang- und bildender Künstler, Baby Success Club)

Elternerfahrung als Thema künstlerischer Auseinandersetzung

Anhand von Beispielen werden wir über die künstlerische Bearbeitung von Elternerfahrungen sprechen. Wie kann Elternschaft ein Auslöser von kreativen Prozessen sein? Welche Künstler_innen haben damit positive Erfahrungen gemacht? Wie haben sie sich mit dem Thema künstlerisch auseinandergesetzt? Die Beispiele basieren auf den früheren Workshops mit eingeladenen berufstätigen Eltern.

Input von Hansel Sato (bildender Künstler, Vorstandsmitglied IG BILDENDE KUNST).

Mobilität

Familiengerechte Artist-in-residence-Programme oder eine gezielte Förderung von Künstler_innen mit Kindern sind keine Utopie, wenn auch durchaus Seltenheiten. Wo gibt es solche best practice? Oder wie wünschen wir uns diese? Wie kindertauglich sind eigentlich die Auslandsateliers des Bundes? Welche Alternativen gibt es, sich einen Auslandsaufenthalt nach Maß zusammenzubauen? Wie lösen Künstler_innen mit Kindern all die weiteren Herausforderungen? Stichwort: Kinderbetreuung, Mutter-Kind-Pass, Schule. Wer hat wo welche Erfahrungen gemacht?   

Input von Iris Christine Aue (bildende Künstlerin, Vorstandsmitglied IG BILDENDE KUNST).

Vernetzung

Vernetzung findet in unterschiedlichsten Zusammenhängen statt. Bei der Ausstellungseröffnung, bei Atelierbesuchen oder auch am Kinderspielplatz. Dabei geht es um mehr als bloßes Kontakterhalten und -erweitern. Informationsaustausch und berufliche Vorteile sind die eine Seite, Solidarität untereinander, persönlichere Gespräche oder Bestärkung im eigenen Vorhaben die Andere.
Doch wie sieht das in der Praxis aus? Mit wem und wie ist Austausch möglich, wenn alleine im Atelier gearbeitet wird? Wo trifft man*frau sich, wenn Abendveranstaltungen seltener wahrgenommen werden (können)? Wie verlaufen die Gespräche inhaltlich? Und wie gehen jene damit um, die die Karenz tatsächlich als solche wahrnehmen und die künstlerische Tätigkeit ruhen lassen?

Input von Iris Christine Aue (bildende Künstlerin, Vorstandsmitglied IG BILDENDE KUNST).

Moderation

Iris Christine Aue und Hansel Sato.

Zielgruppe

Eingeladen sind Künstler_innen mit Kinderbetreuungspflichten sowie an alle anderen am Thema Interessierten.

Anmeldung  

Bei Teilnahme am Workshop ersuchen wir bis 8.6.2015 um ein Mail an: workshop [at] babysuccess [.] club. Beschränkte Teilnehmer_innenzahl. Es wird Tee, Kaffee, Säfte, Obst und Kuchen geben.

Bei Teilnahme mit Kind/ern ersuchen wir um kurze Info im Anmeldemail inkl. Altersangabe.

Kleinkinder im Workshop

Kinderaufsicht: Wir werden zusätzlich zu den Müttern/Vätern/Betreuungspflichtigen einen Blick auf anwesende Kleinkinder werfen, wenn sie den Ausstellungsraum erkunden. Babydecke, Spielecke und Spielsachen sind vorhanden.

Film: „Doppelt und Dreifach“

Nach dem Workshop steht der Film „Doppelt und Dreifach – Ein Film über das KünstlerInnengut Prösitz“ von Anna-Maria Weber (Berlin, 2014, 55 Min) zur Verfügung. Das Künstlergut Prösitz (Deutschland) bietet in den Bereichen Bildhauerei, Installation und performative Kunst aktiven Künstler_innen mit (Klein-)Kindern Arbeitsmöglichkeiten, macht Öffentlichkeitsangebote und fördert die Vernetung von Künstlerinnen in ähnlichen Lebens- und Arbeitssituationen.
Trailer zum Film: vimeo.com/108293887
Künstlergut Prösitz: www.kuenstlergut-proesitz.de

Ausstellungen und Kooperation

Der Workshop findet im Rahmen der gleichnamigen Ausstellung „Wir bremsen nicht für Babys!“ des Baby Success Club (28.5. bis 12.5.2015 im Atelierhaus Salzamt) und in Zusammenarbeit von Baby Success Club, forum – Kunstuniversität Linz und IG BILDENDE KUNST statt.

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